Hautkrebstherapie

Bei der Hautkrebstherapie kommen verschiedene therapeutische Maßnahmen zum Einsatz.

Welche die Geeignete ist, hängt ganz individuell von der Art, dem Umfang sowie der Lokalisation der jeweiligen Hautveränderung ab. Nach eingehender Untersuchung und Diagnostik wird vom behandelnden Arzt ein persönlicher Therapieplan gemeinsam mit dem Patienten erstellt.
Wurde eine Hautkrebserkrankung diagnostiziert, ist deren vollständige chirurgische Entfernung mittels Operation unumgänglich.

Bei oberflächlichen und dünnen Basalzellkarzinome, Morbus Bowen oder anderen Hautkrebsvorstufen wie der aktinischen Keratose stellt die Photodynamische Therapie (PDT) eine weitere effektive und zugleich schonende Behandlungsmethode dar.

Eine Lasertherapie kommt dagegen nur bei Hautkrebsvorstufen (z. B. aktinischen Keratosen) zum Einsatz, die oberflächlich abgetragen werden können.

Die meisten dermatologischen Operationen erfolgen ambulant und werden unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Nur bei sehr großflächigen Hauttumoren, die oft mit Hauttransplantationen und/oder plastischen Rekonstruktionen einhergehen, müssen Patienten stationär im Krankenhaus behandelt werden.

Vor der Operation wird jeder Patient in einem Beratungsgespräch über alle Therapieoptionen sowie mögliche Risiken und Nebenwirkungen aufgeklärt. Der Befund wird anhand von Fotos dokumentiert und gegebenenfalls mithilfe der computerunterstützten Auflichtmikroskopie digital festgehalten.

Bei größeren Eingriffen und/oder Operationen an speziellen Körperstellen, wie beispielsweise dem Gesicht oder Dekolleté, bespricht der behandelnde Arzt auch die Schnittführung mit dem Patienten.

Was ist vor der Operation zu beachten?

  • 2 Wochen vor der Behandlung sollten keine blutverdünnenden Medikamente, wie beispielsweise Acetylsalicylsäure (ASS, Aspirin), Marcumar, Plavix etc., eingenommen werden
  • Ist eine antibiotische Prophylaxe (z. B. bei Patienten mit Herzklappenproblemen) erforderlich, sollte dies mit dem behandelnden Arzt besprochen werden

Wann muss individuell entschieden werden, ob eine Operation durchgeführt werden kann?

  • Bei der Einnahme von blutgerinnungshemmenden Medikamenten, wie beispielsweise Acetylsalicylsäure (ASS, Aspirin), Marcumar oder Plavix, da sie das Risiko von Nachblutungen und Blutergüssen erhöhen
  • Bei Gerinnungsstörungen, die ebenfalls das Risiko von Nachblutungen und Blutergüssen erhöhen
  • Bei leichten Entzündungen (z. B. Akne) im Behandlungsareal

Die Operation erfolgt ambulant und wird unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Je nach Art, Umfang und Lokalisation der zu entfernenden Hautveränderung dauert der Eingriff ca. 10 bis 60 Minuten.

Nachdem das Behandlungsareal desinfiziert und örtlich betäubt wurde, beginnt die Operation. Die Hautveränderung kann vom behandelnden Arzt völlig schmerzfrei entfernt werden.

Zum Wundverschluss kommen je nach Umfang und Lokalisation der Hautveränderung verschiedene Nahttechniken zum Einsatz. So werden in einigen Fällen resorbierbare Fäden verwendet, die unsichtbar unter der Haut verlaufen und vom Körper wieder vollständig abgebaut werden, so dass kein Fädenziehen mehr erforderlich ist. In anderen Fällen wird nur die Unterhaut mit resorbierbaren Fäden genäht, bevor die eigentliche Naht der Oberhaut mit nicht-resorbierbaren Fäden erfolgt.

Nach der Operation wird ein Druckverband angelegt, der am folgenden Tag wieder entfernt werden kann.

Mit Schmerzen ist nach dem Eingriff in der Regel nicht zu rechnen, doch können nach größeren Eingriffen leichte Schmerzen auftreten. Diese können mit Paracetamol oder Ibuprofen behandelt werden. Aufgrund der erhöhten Blutungsneigung sollte auf den Einsatz von Aspirin jedoch verzichtet werden.

Was ist nach der Operation zu beachten?

  • Am 2. Tag nach der Operation darf wieder geduscht werden
  • Täglicher Pflasterwechsel (am besten nach dem Duschen)
  • Kein Sport bis die Fäden gezogen sind (bei resorbierbaren Fäden je nach Umfang und Lokalisation ca. 7 bis 14 Tage auf Sport verzichten)
  • Keine Solarium- oder Saunabesuche (Infektionsprophylaxe)
  • Keine Salben, Cremes und/oder Schminke auf die Nahtstelle auftragen bis die Fäden gezogen sind
  • Keine kosmetischen Gesichtsmassagen, wenn die Behandlung im Gesicht durchgeführt wurde
  • Frische Narben sollten einige Wochen vor der Sonne geschützt werden

Mögliche Nebenwirkungen und Begleiterscheinungen nach der Behandlung

  • Leichte Schmerzen im Behandlungsareal
  • Rötungen und/oder Schwellungen im Behandlungsareal
  • Hämatome (blaue Flecken)
  • Wundinfektionen

Nach der ambulanten Operation ist die bösartige Hautveränderung entfernt. Ob genügend Haut abgetragen wurde, zeigt sich bei der anschließenden Biopsie (Gewebeprobeuntersuchung) des entfernten Hautstücks. Lassen sich noch Krebszellen in den Rändern des entfernten Hautstücks nachweisen, muss in einer zweiten Operation weiteres Gewebe im Behandlungsareal entfernt werden.

Wurde die Hautkrebserkrankung rechtzeitig entdeckt und der Hauttumor vollständig entfernt, ist der Patient in der Regel geheilt. Bei fortgeschrittenen Krebsstadien und/oder der Bildung von Tochtergeschwülsten sind die Prognosen allerdings deutlich schlechter. Dem Patienten stehen weitere therapeutische Maßnahmen, wie verschiedene Chemotherapien und Chemoimmuntherapien, zur Verfügung.

Die Wundheilung ist ein komplexer Prozess, der sehr unterschiedlich verlaufen kann. Neben dem individuellen Heilungsprozess eines jeden Menschen und der jeweiligen Operationstechnik des behandelnden Arztes (Berücksichtigung der Hautspaltlinien, passendes Fadenmaterial etc.), ist auch die richtige Nachsorge durch den Patienten selbst für einen schnellen Heilungsverlauf sowie ein gutes Ergebnis entscheidend.

Die „ideale“ Narbe ist nach erfolgreichem Heilungsprozess flach und hat die gleiche Farbe wie die Umgebungshaut. Ein solches Ergebnis ist aber in der Regel frühestens nach 6 bis 12 Monaten zu erwarten.

Wie eine Narbe heilt, hängt in erster Linie vom Hauttyp ab. So zeigen sich bei hellhäutigen Menschen (Hauttyp I und II) in den ersten Monaten meist unschöne, oft rötlich bis bläulich gefärbte Narben, die aber nach einer gewissen Zeit wieder den Farbton der umgebenden Haut annehmen und kaum mehr sichtbar sind. Dagegen können bei dunkelhäutigen Menschen (Hauttyp III bis VI) die Narben mit der Zeit nachdunkeln (postinflammatorische Hyperpigmentierung) und sich von der Umgebungshaut farblich abheben.

Neigt ein Patient zur Keloidbildung (Wulstnarbenbildung), müssen die Narben konsequent nachbehandelt werden. Betroffene Patienten werden im Beratungsgespräch über die richtige Nachsorge individuell aufgeklärt.

Die Tumornachsorge ist ein wichtiger Bestandteil der Hautkrebstherapie. Nur so kann eine vollständige Heilung gewährleistet und mögliche Rückfälle bzw. Neuerkrankungen rechtzeitig erkannt werden.

Je nach Art und Umfang der Hautkrebserkrankung werden Nachsorgeintervalle in Abständen von 3, 6 oder 12 Monaten individuell festgelegt.

Je nach Befund bzw. Tumorstadium werden auch Blut- und/oder Ultraschalluntersuchungen im Rahmen der Nachsorge durchgeführt.

Da bei Hautkrebspatienten ein erhöhtes Risiko besteht, dass sich weitere Hauttumore entwickeln, sollten die individuell abgestimmten Vorsorgeintervalle unbedingt eingehalten werden. Nur so können Tochtergeschwülste, Neuerkrankungen und andere bösartige Hautveränderungen sowie deren Vorstufen rechtzeitig erkannt und in der Regel problemlos behandelt werden.

  • Postoperativer Kontrolltermin am Tag nach der Operation
  • Nach 5 bis 12 Tagen (je nach Befund und Lokalisation) Termin zum Fädenziehen (falls keine resorbierbaren Fäden verwendet wurden)
  • Nach 14 Tagen weiterer postoperativer Kontrolltermin
  • Regelmäßige Nachuntersuchungen (je nach Befund alle 3, 6 oder 12 Monate)
  • Regelmäßige Blutuntersuchungen und/oder Ultraschalluntersuchungen (je nach Tumorstadium)