Lipödem

Das Lipödem ist eine Fettverteilungsstörung, die durch eine Disproportion von Fettgewebe meistens an den Beinen und / oder an den Armen im Vergleich zum sonst „schlanken“ Körper kennzeichnet ist. Weiteren Merkmale des Lipödems sind Schmerzen und eine Neigung zu blauen Flecken (Hämatome). Diese haben nicht mit dem Schweregrad des Lipödems zu tun und treten auch bei früheren Stadien auf. Typisch ist der Beginn oder eine Verschlechterung der Erkrankung in der Pubertät oder bei hormonellen Schwankungen (Hormoneinnahme, Schwangerschaft, Wechseljahre / Menopause).

Die Ursache ist bisher nicht völlig geklärt. Es sind fast ausschließlich Frauen betroffen und es besteht eine genetische Veranlagung, da eine familiäre Häufung beobachtet wird. Es wird vermutet, dass eine chronische Entzündungsreaktion im Bereich des Lipödems Nerven zu Schmerzen sowie Gefäße zur erhöhten Gefäßdurchlässigkeit und Gefäßfragilität führt, was wiederum Ödeme (Schwellungen) und Hämatome (blauen Flecken) hervorruft.

Das Lipödem wird in 3 Stadien je nach Ausprägung unterteilt.

Eine Sonderform des Lipödems ist das Lipolymphödem. Das Lipödem muss vom Lymphödem unterschieden werden. Das Lipödem muss ebenfalls von der Adipositas (Fettleibigkeit) unterschieden werden. Zwar geht manchmal das Lipödem mit einem erhöhten Body Mass Index (BMI) einher, verschwindet aber nach Gewichtsreduktion nicht.

Problematisch beim Lipödem sind nicht nur die Beschwerden wie Schmerzen und blaue Flecken, sondern auch orthopädische Folgen. Diese können in fortgeschrittenen Stadien der Erkrankung durch eine Achsenfehlstellung der Beine durch die Fettwülste und damit verbundene Fehlbelastung auftreten.


Therapie

Die Therapie des Lipödems fußt auf fünf Säulen:

1. Ernährung

2. Sport (Fahrradfahren, Sport im Wasser, z.B. Aquagymnastik, Schwimmen)

3. Kompression
Bei Ödemen sollte eine Kompressionstherapie erfolgen. Je nach Schweregrad eignen sich verschiedene Kompressionsstrümpfe oder Verbände.

4. Manuelle Lymphdrainage
Bei Bestehen von Schwellungen sollte eine frühzeitige Entstauung erfolgen, um Folgeschäden zu vermeiden. Diese kann manuell mit Lymphdrainage in Kombination mit eine Kompressionstherapie erfolgen.

5. Liposuktion
Es gibt 2 Methoden, die Vibrations-assistierte Liposuktion (PAL) und die Wasserstrahl-assistierte Liposuktion (WAL). Ziel ist nicht nur die kosmetische Verbesserung der Beine sonder eine Linderung der Beschwerden (Schmerzen, Hämatomneigung) und das Vermeiden der weiteren Progression der Erkrankung. Bei Vorliegen einer Adipositas empfiehlt sich die Optimierung des Gewichtes vor einer Liposuktion.